30. Mai, 2020

Leitungsisolation im Energiekanal: Die heisseste Baustelle in Zürich

Er hat eine Länge von 2,5 Kilometern, liegt bis zu 80 Metern unter der Erde und versorgt das Hochschulquartier zuverlässig mit Fernwärme und Heisswasser: der Energiekanal von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich. Allerdings müssen die Heisswasser-, Dampf- und Kondensatleitungen nun asbestsaniert und neu isoliert werden. Mit diesem Isolationsauftrag wurde 2018 die Suter Gruppe betraut.

Die Herausforderungen bei der Demontage, Neuisolation und Verblechung der Heisswasser- und Dampfleitungen sind gewaltig: zum einen wegen der Grösse des Projekts, zum anderen aufgrund der besonderen Bedingungen der Baustelle. So müssen die bis zu 20 Mitarbeiter von Suter oft bei einer Raumtemperatur von über 50 Grad in den unterirdischen Stollen arbeiten. Darum sind nicht nur regelmässige Pausen und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, sondern alle Mitarbeiter mussten auch einen Medizin-Check und eine Sicherheitsschulung durchlaufen, wie der Projektleiter von Suter betont.

Logistische Herausforderung

So schwierig die Arbeit für die Männer ist, so kompliziert ist auch die Materialzufuhr. Denn die 160 Tonnen Blech und die 50.000 Quadratmeter Dämmstoff, die während der 6-monatigen Bauzeit aus- und eingebaut werden, müssen alle über einen einzigen Zugang transportiert werden. Konkret heisst das: Am Dienstgebäude Luegisland stehen nur ein Kran und zwei kleine Grubenlokomotiven für die Beförderung der Materialmengen im 2,5 Kilometer langen Stollen zu Verfügung – ein Engpass also, der eine genaue logistische Planung erfordert.

Gut für das ERZ – und für die Umwelt

Was rein- und raustransportiert wird, muss natürlich auch verbaut werden. So werden die Heisswasser- und Dampfleitungen mit einem Durchmesser von bis zu DN 400 mit dreilagigen druck- und hitzebeständigen Matten isoliert und anschließend mit Blech neu verkleidet. Der große Benefit: Das 120° warme Wasser und der 170° heiße Dampf kommen nach 2,5 Kilometern genauso heiss aus den Leitungen, wie sie vom Heizkraftwerk Aubrugg eingespiesen wurden. Davon profitiert nicht nur die Energieversorgung in Zürich, sondern auch die Umwelt.